Köln/Bergisch Gladbach. Für einen 10-Minuten-Takt sind der zweigleisige Ausbau der S 11 zwischen Köln-Dellbrück und Bergisch Gladbach sowie der Ausbau des Kölner Hauptbahnhofs und des Bahnhofs Köln Messe/Deutz die zentralen Maßnahmen im ersten Projektabschnitt. Die Vorplanungen für die Erweiterung haben begonnen. Erste Entwürfe liegen vor und sollen bereits jetzt, weit vor der gesetzlich vorgeschriebenen Öffentlichkeitsbeteiligung, mit den Betroffenen ausgetauscht werden. Im Rahmen einer weiteren Infomesse hatten Interessierte im Bürgerhaus Bergischer Löwe am heutigen Montag, 14. Mai 2018, die Möglichkeit zum persönlichen Gespräch mit Projektbeteiligten und Planern. Ziel des offenen und transparenten Austausches war es, den besten gangbaren Weg für eine schnelle Realisierung der Baumaßnahme zu finden. Auch Dr. Hendrik Schulte, Staatssekretär im NRW-Verkehrsministerium, nutzte die Gelegenheit zum Dialog im Rahmen der Infomesse. Im Vorfeld der Veranstaltung hatte er bereits mehrfach die Notwendigkeit und den Nutzen der frühen Öffentlichkeitsbeteiligung betont: „Bei großen Infrastrukturprojekten wollen wir die Menschen frühzeitig von deren Nutzen überzeugen und sie auch in die Umsetzung aktiv einbeziehen. Wir sind sehr zufrieden mit dem bisherigen Verlauf und denken, dass diese Bürgerbeteiligung wegweisend für viele weitere Projekte werden kann.“ Das Verkehrsministerium hat den S-Bahn-Ausbau Köln dazu als ein Modellprojekt im neugegründeten Bündnis für Mobilität ausgewählt.
Bestmögliche Lösungen für Mensch und Natur
Statt fester Programmpunkte standen offene Angebote zum direkten Gespräch mit Planern und Fachleuten im Zentrum der Infomesse. Interessierte konnten die Veranstaltung ohne Voranmeldung besuchen und ihre Ortskenntnisse sowie Eindrücke einbringen. Die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung gehen, wo dies möglich ist, in die weiteren Planungen ein. „Wir wollen ein modernes und zukunftsfähiges S-Bahn-Netz für den Großraum Köln schaffen“, unterstreicht Bernd Köppel, Leiter Großprojekte West der DB Netz, den Stellenwert des Projekts. „Unsere Planer arbeiten intensiv an bestmöglichen Lösungen und zwar in Hinsicht auf Mensch und Natur. Die Bürger können uns unterstützen, indem sie schon in der Vorplanung ihre Erfahrungen und Hinweise einbringen.“
Dialogangebote werden gut angenommen
Die Dialogangebote zum S-Bahn-Ausbau stoßen bislang auf eine sehr positive Resonanz. Rund 200 Besucher nutzten die erste Infomesse am 9. April 2018 in der Stadthalle Mülheim zum Gespräch mit Planern und Projektpartnern. Auch der am 26. März 2018 gestartete Online-Dialog findet regen Anklang und wird daher jetzt verlängert. Bis zum 31. Mai 2018 können Bürgerinnen und Bürger sich unter dialog.sbahnkoeln.de anhand von Plänen und Luftbildern ein Bild von der Situation vor Ort machen, Rückfragen an die beteiligten Vorhabenträger und ihre Partner stellen und Anregungen äußern.
Wachsende Region mit steigenden Fahrgastzahlen
Der Ausbau der S 11 und der Stammstrecke ist nur der erste Schritt, um die bundes- und europaweit bedeutende Drehscheibe „Bahnknoten Köln“ weiter auszubauen. Im Juli 2017 haben das Verkehrsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, die Deutsche Bahn und der Nahverkehr Rheinland (NVR) des Weiteren eine Planungsvereinbarung für den Ausbau der Regionalbahn RB 38 (Erftbahn) zu einer S-Bahn unterzeichnet. „Die Fahrgastzahlen im S-Bahn-Verkehr in und rund um Köln steigen seit Jahren, allein im Jahr 2016 um 7,6 Prozent“, erklärt NVR-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober. „Vor dem Hintergrund des starken Wachstums der Metropolregion und zunehmender Pendlerverkehre wollen wir den Ausbau der S-Bahn im Sinne der Fahrgäste schnell vorantreiben. Wir suchen daher gemeinsam mit den Menschen schon im Frühstadium der Planung nach den besten Lösungen und sorgen so dafür, dass der dringend benötigte Ausbau effizient, erfolgreich und mit einem qualitativ überzeugenden Ergebnis umgesetzt werden kann.“ Zusätzlich ist in den kommenden Jahren eine Reihe weiterer Maßnahmen geplant, um den Kölner Bahnknoten insgesamt leistungsfähiger zu machen. „Der stark frequentierte Kölner Eisenbahnring wird zunehmend zu einem Engpass im nationalen und internationalen Eisenbahnnetz – und das sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr“, erklärt Werner Lübberink, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für Nordrhein-Westfalen. „Mit einem stufenweise umsetzbaren Bündel an Maßnahmen wollen wir den Bahnknoten Köln stärken und so dafür sorgen, dass Menschen und Güter künftig besser und zuverlässiger ans Ziel kommen. Der Ausbau der S-Bahn ist dabei ein ganz wichtiger Bestandteil.“