Die RB 38 wird zur S 12 ausgebaut.

S 12

Die Erftbahn (RB 38) wird zur S-Bahn

Das ist geplant

Die Erftbahn (RB 38) wird zu einer vollwertigen S-Bahn-Linie ausgebaut. Künftig soll sie als S 12 zwischen Bedburg, Köln, Troisdorf und Au an der Sieg verkehren. Nach dem Ausbau der Erftbahn zur S-Bahn werden die Züge öfter, schneller und umweltfreundlicher unterwegs sein als heute.

Der Takt wird von 30 Minuten auf 20 Minuten verdichtet und die Züge können auf der ausgebauten Strecke bis zu 100 km/h schnell fahren, statt wie bisher nur maximal 60 km/h. So können bei gleicher Fahrtzeit zwischen Bedburg und Köln mehr Haltestellen angefahren werden. Für den neuen Takt sind auf der überwiegend eingleisigen Strecke Anpassungen notwendig, zum Beispiel der Neubau und die Verlängerung von Ausweichstellen. Enge Kurven werden vergrößert, die Leit- und Sicherungstechnik wird angepasst.

Anstatt der dieselbetriebenen Regionalbahnen fahren auf der Linie künftig elektrisch betriebene S-Bahnen. Dafür ist eine Elektrifizierung der Strecke von Horrem bis Bedburg nötig. Die Bahnsteige in Bedburg, Glesch, Paffendorf, Zieverich und Bergheim werden modernisiert oder komplett neu gebaut: Sie werden zum Teil verlängert, bieten zukünftig einen stufenlosen Einstieg, Orientierungshilfen für sehbehinderte Menschen und ein freundlicheres Erscheinungsbild.

Ein Bild eines Zuges der Linie RB38 Richtung Bedburg, der an einer Haltestelle steht.

Neue Lösungen für Bahnübergänge

Damit die Züge auf der Erftbahn künftig öfter und schneller fahren können, muss sich einiges ändern an den insgesamt 13 Bahnübergängen, die sich alle auf dem Gebiet der Stadt Bergheim befinden.

Je schneller Züge unterwegs sind, desto höher sind die Anforderungen an die Sicherheit: Die Schließzeiten von Schranken müssen verlängert werden, technisch bislang nicht gesicherte Bahnübergänge benötigen Schrankenanlagen. Mit Blick auf den Verkehrsfluss und auf die Kosten der Bahnübergänge sind teilweise Alternativen gefragt. Das kann zum Beispiel die komplette Schließung eines wenig frequentierten Bahnübergangs sein oder auch der Bau einer Personenunterführung.

Die neuen Anforderungen an die Bahnübergänge und deren Auswirkungen auf den Verkehrsfluss hat die DB Netz AG bereits untersuchen lassen und die Ergebnisse mit der Stadt Bergheim sowie mit den sonstigen Eigentümern der betroffenen Straßen diskutiert (Land, Rhein-Erft-Kreis). Die gefundenen Lösungen werden in der weiteren Planung vertieft. Und auch die Meinung der Bürgerinnen und Bürger war gefragt. So haben die Planenden den Wunsch der Bürgerinnen und Bürger berücksichtigt, künftig auf akustische Schließsignale an allen Bahnübergängen entlang der Erftbahn zu verzichten.

Ein Zug, der über einen Bahnübergang fährt.

Der aktuelle Planungsstand

Die Vorplanung zum Ausbau der Erftbahn (RB 38) für einen 20-Minuten-Takt ist abgeschlossen. Grundlage für die weiteren Planungen ist die sogenannte Vorzugsvariante. In sie sind im Rahmen einer frühzeitigen Beteiligung die Anregungen von Bürgerinnen und Bürgern so weit wie möglich eingeflossen. Die Vorzugsvariante ist allerdings kein unveränderlicher Planungsstand, sondern eine Momentaufnahme, die weiter ergänzt und verfeinert wird, zum Beispiel mit den Ergebnissen von Studien und Detailuntersuchungen. In der folgenden Phase der Entwurfsplanung arbeiten die Fachleute die Pläne weiter aus.

Unter den Schaltflächen „Dialog“ können die Anmerkungen der Bürgerinnen und Bürgern aus dem Bürgerdialog nachgelesen werden, der im Sommer 2019 stattgefunden hat. Unter „Umsetzung der Bürgerwünsche“ wird erläutert, welche der Bürgerwünsche umgesetzt werden können und welche nicht. Angesichts der zahlreichen Anregungen, beschränkt sich die Übersicht der Bürgerwünsche und der Antworten der Planenden auf zentrale Themen, die von mehreren Bürgerinnen und Bürgern geäußert wurden. Dazu zählen unter anderem die Verkehrssituation rund um die Bahnübergänge, die höhere Zuverlässigkeit durch längere zweigleisige Streckenabschnitte, die Lärmbelästigung durch Signaltöne von Zügen und an Bahnübergängen sowie die Lage der Stationen und Bahnsteige.

Darüber hinaus brachten die Bürgerinnen und Bürger etliche Themen auf den Tisch, die nicht in den Verantwortungsbereich des Streckenausbauprojekts von Deutscher Bahn (DB) und Nahverkehr Rheinland (NVR) fallen. Dazu zählen vor allem P+R-Parkplätze an den Stationen, wofür die Kommunen entlang der Strecke verantwortlich sind. Allerdings stehen die Projektbeteiligten DB und NVR in engem Austausch mit den Kommunen, um die Parkplatzsituation, wo nötig, zu verbessern und die Wege zwischen der jeweiligen Station und den möglichen Parkplätzen nutzerfreundlich zu gestalten. Häufig kritisiert wurde von den Bürgerinnen und Bürgern der Fahrplantakt in den Abendstunden. Der NVR als Besteller des Angebots auf der RB 38 wird diese Bürgerstimmen in der anstehenden Gestaltung des Fahrplanangebots aufgreifen. Zu früh ist es noch für detaillierte Informationen zum Lärmschutz entlang der Strecke, für den sich viele Bürgerinnen und Bürger interessierten. Dazu können in der derzeitigen Planungsphase noch keine verbindlichen Aussagen getroffen werden. Sobald es hier neue Erkenntnisse gibt, werden die Projektbeteiligten die Öffentlichkeit informieren. Das Thema Barrierefreiheit wurde auf den Infomessen mit Betroffenen und Verbänden intensiv behandelt. Vereinzelt thematisierten Anwohnende außerdem ihre Sorge vor Elektrosmog.

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Horrem

Auf der Bahnstrecke zwischen Köln und Kerpen-Horrem wird eine Schienenbrücke – ein so­genanntes Überwerfungsbauwerk – errichtet, die ein Ein- und Ausfädeln der S-Bahn in Richtung Bedburg erleichtert.

Dialog

Eine Luftaufnahme von Horrem. Eingezeichnet ist das Überwerfungsbauwerk.

Im aktuellen Zustand der Infrastruktur müsste die zukünftige S-Bahn mehrere Gleise auf gleicher Höhe queren, um von den S-Bahn-Gleisen in bzw. aus Richtung Köln auf den Abzweig nach Bedburg ein- und auszufädeln. Wie bei einem Spurwechsel mit dem Auto müssten dazu die übrigen Gleise frei sein. Anders als im Autoverkehr sind allerdings auf der Schiene für diesen Abbiegevorgang die Gleise für andere Züge aus Sicherheitsgründen blockiert. Das würde die Kapazität auf den betroffenen Strecken stark einschränken, insbesondere wenn künftig die S-Bahn in dichterem Takt fährt. Mit einem Überwerfungsbauwerk lässt sich dieser Engpass lösen. Die Schienenbrücke überspannt die drei Gleise, die gekreuzt werden sollen und ermöglicht das Aus- und Einfädeln, ohne den übrigen Bahnverkehr zu behindern. Das Bauwerk in Kerpen-Horrem wird eine Länge von rund 700 Metern haben und vor der Straßenüberführung an der Josef-Bitschnau-Straße enden.

a) Bürgerwunsch: Verkürzung der Laufwege zwischen dem Kurvenbahnsteig der Erftbahn und den übrigen Bahnsteigen

Status: nicht in die Planungen aufgenommen

Planung: Das Projektteam hat die bauliche Umsetzung einer weiteren Über- bzw. Unterführung zwischen dem Kurvenbahnsteig und den übrigen Bahnsteigen geprüft. Eine weitere Verbindung zwischen den Bahnsteigen ist aufgrund der Lage und der Breite der Bahnsteige technisch kaum umsetzbar und nicht wirtschaftlich.

b) Bürgerwunsch: andere Lage der geplanten Schienenbrücke

Status: nicht in die Planung aufgenommen

Planung: Zum Bau der Schienenbrücke ist vorab eine Machbarkeitsstudie für die Lage an drei verschiedenen Standorten durchgeführt worden. Auch ein Brückenbauwerk westlich des Bahnhofs Horrem wurde geprüft. Als wirtschaftlich und technisch umsetzbar hat sich allein die Variante östlich des Bahnhofs erwiesen. Hier müssen nur wenige zusätzliche Grundstücke durch DB Netz angekauft werden.

c) Bürgerwunsch: mehr Parkplätze in Horrem schaffen sowie bessere Anbindung des Bahnhofs

Status: nicht in die Planung aufgenommen

Planung: Die Schaffung von Parkplätzen fällt in den Verantwortungsbereich der Kommune Kerpen. Die Stadt sieht den Horremer Bahnhof als moderne Mobilstation, die bereits sehr gute Angebote und viele Parkplätzen für alle Verkehrsarten bietet (über 1.500 PKW-Parkplätze, über 400 Abstellplätze für Fahrräder, Radstation).

Quadrath-Ichendorf

Im Stadtteil Quadrath-Ichendorf wird die Technik des Bahnübergangs Sandstraße an die schnelleren Züge angepasst, die vorhandene zweigleisige Ausweichstelle zwischen Quadrath-Ichendorf und Horrem wird ertüchtigt

Dialog

Eine Luftaufnahme von Quadrath-Ichendorf. Eingezeichnet ist der Bahnübergang Sandstraße.

Südöstlich des Bahnhofes Quadrath-Ichendorf kreuzen sich die Bahnstrecke und die Sandstraße. Die Projektbeteiligten der Erftbahn sind bei der Planung in engem Austausch mit der Stadt Bergheim. Der Verkehrsausschuss der Kreisstadt Bergheim hat sich dafür ausgesprochen, den Bahnübergang Sandstraße beizubehalten, aufzuwerten und die technische Sicherung anzupassen.

a) Bürgerwunsch: Verlängerung der zweigleisigen Ausweichstelle

Status: nicht in die Planung aufgenommen

Begründung: Beim zweigleisigen Ausbau sind die Projektbeteiligten an das Gebot der Wirtschaftlichkeit gebunden. Deshalb kann die Strecke nur in dem Umfang zweigleisig ausgebaut werden, wie es für den stabilen Betrieb des Eisenbahnverkehrs erforderlich ist. Die vorhandene zweigleisige Ausweichstelle wird zwischen Quadrath-Ichendorf und Horrem für den S-Bahn-Betrieb ertüchtigt, damit sich Züge aus beiden Fahrtrichtungen ohne Verzögerungen begegnen können.

b) Bürgerwunsch: Vermeidung von Rückstaus (am Bahnübergang Sandstraße)

Status: wird noch geprüft

Planung: Die Projektbeteiligten prüfen gemeinsam mit der Stadt Bergheim und dem Rhein-Erft-Kreis, ob und wie sich die Verkehrssituation entschärfen lässt. Eine optimierte Ampelschaltung der anliegenden Kreuzung Sandstraße/Fischbachstraße, die auf die Schließzeiten abgestimmt ist, könnte helfen, Rückstaus zu vermeiden.

Bergheim

Auf dem Abschnitt vom Martinswerk bis zum Bahnhof Bergheim sollen die Trassenlage für die S-Bahn optimiert und der Bahnhof modernisiert werden.

Dialog

Eine Luftaufnahme von Bergheim. Eingezeichnet sind der Bahnhof Bergheim, der Bahnübergang Triftstraße, die Anpassung der Trasse und der Bahnübergang Martingswerk.

Bahnübergang Martinswerk

Der nordwestlich vom Martinswerk gelegene Bahnübergang verbindet die Kölner Straße mit dem angrenzenden Naherholungsgebiet. Die Projektbeteiligten der Erftbahn sind bei der Planung in engem Austausch mit der Stadt Bergheim. Der Verkehrsausschuss der Kreisstadt Bergheim hat sich dafür ausgesprochen, den Bahnübergang Martinswerk zu beseitigen. Das östlich gelegene Naherholungsgebiet ist zukünftig nach wie vor über die Triftstraße zu erreichen.

Anpassung der Trasse und Kreuzung mit K22n

Der Streckenverlauf zwischen dem Martinswerk und der Straßenüberführung an der Kölner Straße wird angepasst und die Gleislage optimiert. Die RB 38 fährt mit einer Höchstgeschwindigkeit von lediglich 60 km/h, weil die Strecke in Bergheim einige enge Kurven aufweist. Für den schnelleren S-Bahnbetrieb sind ein größerer Kurvenradius und eine verbesserte Gleislage erforderlich. Dafür soll das Gleis zwischen den Bahnübergängen Martinswerk und Triftstraße nach Norden verschoben werden. Die Projektbeteiligten der Erftbahn stehen zudem in engem Austausch mit den Planenden des Rhein-Erft-Kreises und von RWE, um die Kreuzung der neuen Gleistrasse mit der geplanten Kreisstraße K22n sinnvoll vorzubereiten.

Bahnübergang Triftstraße

Westlich des Bahnhofes Bergheim kreuzt die Bahnstrecke die Triftstraße. Diese führt von der Kölner Straße zu einem Grill- und Parkplatz. Dieser Bahnübergang wird zur Erschließung des angrenzenden Naherholungsgebietes beibehalten.

Modernisierung Bahnhof Bergheim und Anpassung Ein-/Ausfahrt

Die Bahnsteige 1 und 2 werden an gleicher Stelle erneuert. Die Bahnsteige werden verlängert und aufgehöht, um einen höhengleichen Einstieg in die S-Bahn zu gewährleisten. Jeder Bahnsteig erhält ein Bahnsteigdach und ein taktiles Leitsystem. Neben der Beleuchtung wird auch die Bahnsteigausstattung (Vitrinen, Sitzgelegenheiten) modernisiert. Für die Reisendeninformation wird ein dynamischer Schriftanzeiger inklusive Akustikmodul gebaut. Der Gleisbereich der Ein- und Ausfahrt am Bahnhof Bergheim wird angepasst.

a) Bürgerwunsch: Einrichtung eines Reisezentrums am Bahnhof Bergheim

Status: nicht in die Planung aufgenommen

Begründung: In Bergheim befindet sich in der Hauptstraße 48 eine DB-Agentur, rund 700 Meter vom Bahnhof entfernt. Außerdem hat die Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft (REVG) das Fahrgastcenter direkt am Bahnhof Bergheim 2020 wieder eröffnet. Dort können Fahrkarten für den Nahverkehr erworben werden.

b) Bürgerwunsch: weiterhin guter Zugang zum Naherholungsgebiet Fortunafeld

Status: in die Planung aufgenommen

Planung: Der Bahnübergang Martinswerk soll geschlossen werden. In Absprache mit der Kommune soll aber der Bahnübergang Triftstraße für den Zugang zum Naherholungsgebiet Fortunafeld erhalten bleiben. Auch während der Bauphase soll die Verbindung zum Naherholungsgebiet nach Möglichkeit offengehalten werden.

c) Bürgerwunsch: weniger Lärmbelästigung durch Warnsignale der Züge

Status: komplett in die Planung aufgenommen

Planung: Künftig entfällt das Warnsignal (Pfeifen) der Züge an allen Bahnübergängen im Bereich Bergheim vollständig. Der Bahnübergang Martinswerk wird geschlossen und der Bahnübergang Triftstraße wird künftig so gesichert sein, dass die Züge nicht mehr pfeifen müssen.

d) Bürgerwunsch: mehr P+R-Parkplätze an der Station

Status: wird noch geprüft

Planung: P+R-Parkplätze an der Station fallen in den Verantwortungsbereich der Stadt Bergheim und sind deshalb als solche nicht Bestandteil der Planungen zum Ausbau der Bahninfrastruktur. Es ist Aufgabe der Kommunen, Parkflächen zu definieren und zu bauen. Die Projektbeteilgten DB und NVR sind im Austausch mit den Kommunen, um die Wege zwischen der Station und möglichen Parkplätzen möglichst kurz zu halten und nutzerfreundlich zu gestalten. Der NVR unterstützt darüber hinaus die Kommunen als Fördergeber für P+R-Parkplätze.

Zieverich

Im Stadtteil Zieverich stehen die Bahnübergänge sowie der Neubau der Station Zieverich im Fokus der Planerinnen und Planer. Außerdem ist im Norden des Stadtteils ein zweites Gleis für eine rund 500 Meter lange Ausweichstelle vorgesehen.

Dialog

Eine Luftaufnahme von Zieverich. Eingezeichnet sind der Neubau Haltepunkt Zieverich und die Ausweichstelle Zieverich, ebenso wie die Bahnübergänge Gerhart-Hauptmann-Straße, Aachener Straße, Lechenicher Straße und Chaunyring.

Neubau Haltepunkt Zieverich

Im Rahmen eines Gutachtens wurden die Lagevarianten für den Haltepunkt Zieverich sowie die gesamte Verkehrssituation in Bergheim untersucht. Die Sachverständigen sprechen sich klar für den bisherigen Standort an der Lechenicher Straße aus. Eine Verlegung nach Osten würde bedeuten, dass im Westen deutlich mehr Menschen schlechter angebunden wären als heute. Das Gutachten empfiehlt stattdessen eine neue Brücke für Fußgängerinnen und Fußgänger, damit ein direkter Fußweg von der Station über die Erft Richtung Schulen und Kreishaus geschaffen wird. Für den Bau einer solchen Brücke wäre die Stadt Bergheim verantwortlich.

Geplant ist nun, anstelle der heutigen zwei Bahnsteige einen neuen Bahnsteig östlich der Lechenicher Straße bzw. südlich der Eisenbahntrasse zu errichten.

Bahnübergänge im Zentrum Bergheims

Sachverständige haben detailliert untersucht, welche Auswirkungen die höhere Geschwindigkeit und Taktung der S-Bahn auf den Verkehr an den drei Bahnübergängen am Chaunyring, an der Aachener Straße (K42) und der Lechenicher Straße (K19) haben. Das Ergebnis: Durch die neue S-Bahn wird es keine signifikant größeren Rückstaus geben. Derzeit sind die Schranken an den drei Bahnübergängen im Schnitt rund 5 Minuten pro Stunde geschlossen; mit der S-Bahn erhöht sich die Schließzeit auf im Schnitt gut 8 Minuten. Der Bau von Eisenbahn- oder Straßenüberführungen ist deshalb nicht nötig.

Ausweichstelle Zieverich

Zwischen der B477 und der Aachener Straße (K42) wird die heute eingleisige Strecke auf rund 500 Metern um ein zweites Gleis erweitert. Für den 20-Minuten-Takt und die höhere Geschwindigkeit der S-Bahn braucht die Trasse solche zusätzlichen Ausweichstellen. Dies steigert die Betriebsqualität sowie die Flexibilität. Der zweigleisige Abschnitt in Zieverich soll insbesondere im Störungsfall Ausweichmöglichkeiten bieten.

Bahnübergang Gerhart-Hauptmann-Straße

Im Ortsteil Zieverich wird die Bahnstrecke durch einen Fuß- und Radweg mit Anbindung an die Gerhart-Hauptmann-Straße gekreuzt. Auf Höhe dieses Bahnübergangs soll die Ausweichstelle Zieverich, das heißt ein zweites Gleis gebaut werden, damit Züge sich hier begegnen können. Die Projektbeteiligten der Erftbahn sind hier in enger Abstimmung mit der Stadt Bergheim. Damit weiterhin eine sichere Kreuzungsmöglichkeit besteht, hat sich der Verkehrsausschuss der Kreisstadt Bergheim dafür ausgesprochen, eine Personenunter- oder überführung als Ersatz für den entfallenden Bahnübergang zu planen.

a) Bürgerwunsch: Lage des Haltepunktes Zieverich: keine eindeutige Präferenz der Bürgerinnen und Bürger. Ausreichende Parkmöglichkeiten in Bahnhofsnähe wurden an allen Lagevarianten gefordert.

Status: teilweise in die Planungen aufgenommen

Planung: Zur Auswahl standen der Verbleib des neuen Bahnsteigs an der heutigen Station oder eine Verlegung neben Kreishaus und Schulzentrum. Für beide Vorschläge gab es ähnlich viel Pro und Contra. Ein nachträglich erstelltes Gutachten zur Verkehrssituation in Bergheim empfiehlt eindeutig den Verbleib an der Lechenicher Straße.

b) Bürgerwunsch: Ausweichstelle abseits der Wohnbebauung anlegen

Status: nicht in die Planung aufgenommen

Begründung: Aus fahrplantechnischer Sicht ist es notwendig die Ausweichstelle zwischen Zieverich und Paffendorf zu bauen. Denn die Lage der Ausweichstelle leitet sich aus dem zukünftigen Fahrplan ab. Da die Wohnbebauung am gesamten Streckenabschnitt sehr dicht ist, konnte kein anderer Abschnitt gefunden werden, an dem sich eine Ausweichstelle auch aus fahrplantechnisch sinnvoller Sicht errichten lässt.

c) Bürgerwunsch: Haltepunkt Zieverich nördlich der Aachener Straße mit P&R-Parkplatz

Status: nicht in Planung aufgenommen

Begründung: Die Wege für einen Großteil der Bevölkerung in Zieverich würden sich ebenso verlängern wie der Weg zwischen Kreishaus und Haltepunkt. Aus bahntechnischer Sicht wäre eine Verlegung der Station an die Aachener Straße schwierig, da sich bauliche Überschneidungen mit der Ausweichstelle ergeben und Konflikte mit dem Bahnübergang bestünden. Einen Verbleib an der Lechenicher Straße empfiehlt auch ein nachträglich erstelltes Gutachten zur Verkehrssituation in Bergheim.

d) Bürgerwunsch: durchgehende Zweigleisigkeit Zieverich – Paffendorf

Status: nicht in Planung aufgenommen

Begründung: Beim zweigleisigen Ausbau sind die Projektbeteiligten an das Gebot der Wirtschaftlichkeit gebunden. Deshalb kann die Strecke nur in dem Umfang zweigleisig ausgebaut werden, wie es für den stabilen Betrieb der zukünftigen S 12 und des sonstigen Eisenbahnverkehrs erforderlich ist. Eine Reaktivierung der alten Gleistrasse zwischen Bergheim und Zieverich ist keine gangbare Alternative, denn inzwischen gelten neue technische Standards. Eine Instandsetzung wäre deshalb aufwendig und kostenintensiv.

Paffendorf

Im Stadtteil Paffendorf ist geplant, den Haltepunkt zu modernisieren und drei Bahnübergänge technisch aufzuwerten.

Dialog

EIne Luftaufnahme von Pfaffendorf. Eingezeichnet sind der Haltepunkt Pfaffendorf und die Bahnübergänge Desdorfer Weg, Meßweg und Schmitteweg.

Bahnübergang Schmitteweg

Südlich des Haltepunktes Paffendorf liegt der Bahnübergang Schmitteweg. Nach dem Ausbau der Erftbahn soll der Bahnübergang weiterhin für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrende nutzbar bleiben. Wegen der höheren Geschwindigkeit und Taktung muss er dazu erstmalig technisch aufgewertet werden: Zukünftig sollen Signal- und Schrankenanlagen die Querung der Gleise sichern. Dafür hat sich auch der Verkehrsausschuss der Kreisstadt Bergheim ausgesprochen.

Modernisierung Haltepunkt Paffendorf

Der Bahnsteig wird verlängert und aufgehöht, um einen höhengleichen Einstieg in die S-Bahn zu gewährleisten. Die bestehenden Zugänge zum P&R-Parkplatz werden angepasst. Neben der Beleuchtung wird auch die Bahnsteigausstattung (Vitrinen, Sitzgelegenheiten) modernisiert. Für die Fahrgastinformation wird ein dynamischer Schriftanzeiger inklusive Lautsprecher gebaut. Die Station erhält ein taktiles Leitsystem für sehbehinderte Menschen.

Bahnübergang Meßweg

Der Bahnübergang am Meßweg befindet sich unmittelbar nordwestlich des Haltepunktes Paffendorf und verbindet das Wohngebiet im gleichnamigen Ortsteil mit dem Gewerbegebiet Bergheim-Paffendorf. Der heute technisch nicht gesicherte Bahnübergang soll weiterhin von Fußgängerinnen und Fußgängern sowie Radfahrenden genutzt werden können. Wegen der höheren Geschwindigkeit und des dichteren Takts der S-Bahnen muss der Bahnübergang Meßweg erstmalig technisch gesichert werden.

Bahnübergang Desdorfer Weg

Der Desdorfer Weg verbindet das Wohngebiet Paffendorf mit einigen weiteren Wohneinheiten südwestlich der Trasse und kann auch von Kraftfahrzeugen befahren werden. Der heute bereits technisch gesicherte Bahnübergang liegt zwischen der vielbefahrenen K41 und dem Haltepunkt Paffendorf. Auch hier haben sich die Projektbeteiligten der Erftbahn bereits früh mit der Stadt Bergheim abgestimmt. Der Verkehrsausschuss der Kreisstadt Bergheim hat sich dafür ausgesprochen, den Bahnübergang Desdorfer Weg beizubehalten und technisch aufzuwerten.

a) Bürgerwunsch: Verzicht auf akustische Schließsignale an den Bahnübergängen

Status: komplett in die Planung aufgenommen

Planung: Die Planerinnen und Planer haben den Bürgerwunsch in der Planung berücksichtigt, auf akustische Schließsignale an den Bahnübergängen der Erftbahn zu verzichten.

b) Bürgerwunsch: durchgehende Zweigleisigkeit Paffendorf – Zieverich

Status: nicht in die Planung aufgenommen

Begründung: Beim zweigleisigen Ausbau sind die Projektbeteiligten an das Gebot der Wirtschaftlichkeit gebunden. Deshalb kann die Strecke nur in dem Umfang zweigleisig ausgebaut werden, wie es für den stabilen Eisenbahnbetrieb erforderlich ist. Eine Reaktivierung der alten Gleistrasse zwischen Bergheim und Zieverich ist keine gangbare Alternative, denn inzwischen gelten neue technische Standards. Eine Instandsetzung wäre deshalb zu aufwendig und kostenintensiv.

c) Bürgerwunsch: mehr P+R-Parkplätze an der Station

Status: wird noch geprüft

Begründung: P+R-Parkplätze an der Station fallen in den Verantwortungsbereich der jeweiligen Kommune und sind deshalb als solche nicht Bestandteil der Planungen zum Ausbau der Bahninfrastruktur. Es ist Aufgabe der Kommunen, Parkflächen zu definieren und zu bauen. Die Projektbeteiligten DB und NVR sind im Austausch mit den Kommunen, um die Wege zwischen der Station und möglichen Parkplätzen möglichst kurz zu halten und nutzerfreundlich zu gestalten. Der NVR unterstützt darüber hinaus die Kommunen als Fördergeber für P+R-Parkplätze.

Glesch

An den drei Bahnübergängen des Stadtteils sowie am Haltepunkt Glesch sind Änderungen vorgesehen.

Dialog

Eine Luftaufnahme von Glesch. Eingezeichnet sind der neue Haltepunkt Glesch mit dem Bahnübergang Niederembter Straße, der Bahnübergang am Sportpark und der Bahnübergang K41.

Bahnübergang K41

Zwischen den Ortsteilen Glesch und Paffendorf verläuft die K41, die eine wichtige Anbindung an das Gewerbegebiet Bergheim-Paffendorf darstellt. Die Projektbeteiligten der Erftbahn sind bei der Planung in engem Austausch mit der Stadt Bergheim. Der Verkehrsausschuss der Kreisstadt Bergheim hat sich dafür ausgesprochen, den Bahnübergang an der K41 beizubehalten, aufzuwerten und die technische Sicherung anzupassen.

Bahnübergang Am Sportpark

Südlich des Sportplatzes hat sich aus einem Trampelpfad eine Querungsmöglichkeit der Bahnstrecke für Fußgängerinnen und Fußgänger entwickelt. Wenn Taktung und Geschwindigkeit der Bahnen mit dem Ausbau steigen, birgt dieser Bahnübergang ein zu hohes Gefahrenpotenzial. Im Einvernehmen mit dem städtischen Verkehrsausschuss soll dieser Bahnübergang beseitigt werden.

Neubau Haltepunkt Glesch mit Bahnübergang Niederembter Straße

Derzeit liegen die beiden Bahnsteige auf unterschiedlichen Seiten der Niederembter Straße. Ein Bahnsteig wird nur von den Zügen aus Bedburg, der andere nur von Zügen aus Horrem angefahren. Das Ziel ist, nur einen neuen Bahnsteig zu bauen, der von den S-Bahnen aus beiden Richtungen angefahren wird und der im Vergleich zu heute aufgehöht ist, um einen höhengleichen Einstieg in die S-Bahn zu gewährleisten. Die Zusammenfassung an einem Bahnsteig wirkt sich allerdings auf die Schließzeiten der Schranke an der Niederembter Straße aus. Derzeit werden technische Möglichkeiten ausgelotet, um die Schließzeiten der Schranke an der Niederembter Straße zu optimieren. Ein Wetterschutzhaus und ein taktiles Leitsystem werden neu gebaut. Neben der Beleuchtung wird auch die Bahnsteigausstattung (Vitrinen, Sitzgelegenheiten) modernisiert. Für die Reisendeninformation wird ein dynamischer Schriftanzeiger inklusive Lautsprecher gebaut.

a) Bürgerwunsch: Parkplatzsituation am Haltepunkt Glesch verbessern

Status: wird durch die Stadt Bergheim vorangetrieben

Planung: Die Stadt Bergheim plant in direkter Nähe des zukünftigen Bahnsteiges, die P+R-Kapazitäten zu erweitern und eine Bushaltestelle zu errichten. Das macht die Wege vom Auto und vom Bus zur S-Bahn so kurz wie möglich.

b) Bürgerwunsch: Zusammenlegung der Haltepunkte Glesch und Paffendorf

Status: nicht in die Planung aufgenommen

Begründung: Die Zusammenlegung der Haltepunkte Glesch und Paffendorf wurde durch ein unabhängiges Ingenieurbüro im Auftrag des Nahverkehr Rheinland untersucht. Das Ergebnis: Die Fußwege für Fahrgäste aus beiden Stadtteilen würden sich deutlich verlängern. Demgegenüber stehen keine merkbaren Fahrzeitgewinne durch den Wegfall einer Station.

Bedburg

In Bedburg steht vor allem der Umbau des Bahnhofs an, um einen reibungslosen 20-Minuten-Takt zu ermöglichen und den Umstieg zu den Zügen Richtung Düsseldorf zu vereinfachen.

Dialog

Eine Luftaufnahme von Bedburg. Eingezeichnet sind der Bahnhof Bedburg und die Ausweichstelle Bedburg.

Aktuell ist der Bahnhof in Bedburg mit zwei Außenbahnsteigen ausgestattet. Fahrgäste, die die RB 39 weiter Richtung Düsseldorf nutzen möchten oder von dort kommen, müssen beim Umsteigen den Bahnsteig durch eine Unterführung wechseln. Für den 20-Minuten-Takt muss der Bahnhof angepasst werden.

Geplant ist, die Bahnsteige 1 und 2 zu verlängern, damit Züge aus Köln und aus Düsseldorf auf dem gleichen Gleis hintereinander stehen können. Beim Umstieg entfallen damit in Zukunft der Wechsel des Bahnsteigs und der Gang durch die Unterführung.

Die Ausfahrt aus dem Bahnhof Bedburg in Richtung Köln wird auf rund 1.000 Metern zweigleisig ausgebaut, damit sich Züge hier begegnen können. Auch Abstellmöglichkeiten für die Züge werden geschaffen. Die Eisenbahnüberführungen Finkelbach und Wirtschaftsweg werden angepasst.

a) Bürgerwunsch: Zur Gestaltung der Bahnsteige gab es keine eindeutige Präferenz der Bürgerinnen und Bürger

Status: teilweise in die Planung aufgenommen

Planung: Der Stadtentwicklungsausschuss Bedburg stimmte einstimmig für die Verlängerung der bestehenden Bahnsteige. So können in der Zukunft die RB 39 und die künftige S 12 am gleichen Gleis hintereinander stehen. Ein Hauptgrund war die Möglichkeit einer späteren Durchbindung der S-Bahn über Bedburg hinaus in Richtung Düsseldorf. Diese Option ermöglichen die Strukturmittel für das Rheinische Revier im Rahmen des Kohleausstiegs. Dadurch stehen Mittel für den Ausbau und die Elektrifizierung der Strecke u.a. in Richtung Düsseldorf zur Verfügung. Auch betriebliche und sicherheitsrelevante Aspekte der DB sprechen dafür. Deshalb gehen auch die DB und der NVR mit dem Votum des Stadtentwicklungsausschusses Bedburg konform und nehmen zwei durchgehende Gleise als Vorzugsvariante in die weiteren Planungen auf.

b) Bürgerwunsch: Verlängerung der S-Bahn über Bedburg hinaus in Richtung Grevenbroich und Düsseldorf.

Status: nicht in Planung zum Ausbau der Erftbahn enthalten, wird im Rahmen der S-Bahn Rheinisches Revier untersucht.

Begründung: Die Planungen werden vom Ausbau der Erftbahn entkoppelt, da dieser bereits deutlich weiter vorangeschritten ist und nicht verzögert werden soll. Der Bahnhof Bedburg wird so umgebaut, dass eine künftige Durchbindung der S-Bahn in Richtung Grevenbroich problemlos technisch möglich ist.

Hier finden Sie die wichtigsten Fragen und Antworten zum Ausbau der Erftbahn

Allgemein

Die Erftbahn (RB 38) wird zu einer vollwertigen S-Bahn-Linie ausgebaut. Künftig wird sie als S 12 zwischen Bedburg, Bergheim und Köln verkehren. Für den Anschluss der Strecke an das S-Bahnnetz ist eine Elektrifizierung der Strecke von Horrem bis Bedburg nötig. Nach dem Umbau fahren die S-Bahnen zwischen Bedburg und Köln alle 20 Minuten und die Höchstgeschwindigkeit wird von derzeit lediglich 60 km/h auf dann bis zu 100 km/h steigen. Dafür sind auf der überwiegend eingleisigen Strecke Anpassungen notwendig, zum Beispiel der Neubau und die Verlängerung von Ausweichstellen. Enge Kurvenradien werden beseitigt, die Leit- und Sicherungstechnik und auch die Bahnübergänge müssen teilweise an die höhere Frequenz und Geschwindigkeit der Züge angepasst werden.

Zwischen 2010 und 2017 stieg die Nachfrage auf der Erftbahn um 32 Prozent. An einem durchschnittlichen Werktag nutzen sie 7.300 Fahrgäste. Tendenz steigend. Auf der Strecke braucht es deshalb dringend mehr Kapazität – durch einen dichteren Takt und längere Züge.

Dasselbe gilt für die Stadt Köln und das gesamte Umland. Bis 2040 sollen allein in Köln rund 140.000 weitere Einwohner hinzukommen. Und der Verkehr nimmt noch stärker zu als die Bevölkerung. Schon heute ist der Bahnknoten Köln ein Engpass im regionalen, nationalen und internationalen Eisenbahnverkehr und hat seine Belastungsgrenze erreicht. Der Ausbau des Knoten Köln unter anderem für die S-Bahn schafft mehr Kapazitäten und ermöglicht so ein besseres, pünktlicheres Angebot für die Fahrgäste. Schnelle und langsamere Verkehre werden voneinander getrennt und die mögliche Zugfrequenz deutlich erhöht. Der Stau auf der Schiene verringert sich.

Der Ausbau der Erftbahn ist Teil eines umfangreichen Projekts zur Steigerung der Leistungsfähigkeit des S-Bahn-Systems. Geplant sind insgesamt elf Linien, die für optimale Anbindungen sorgen und ein umfangreiches S-Bahn-Netz schaffen, das andere Metropolen wie München und Berlin schon lange haben.

Die neue S 12 wird nach dem Umbau dreimal statt zweimal in der Stunde zwischen Bedburg und Köln verkehren. Derzeit fahren die Regionalbahnen wochentags noch alle halbe Stunde zwischen Bedburg und Horrem, davon einmal stündlich weiter bis nach Köln. An Wochenenden und Tagesrandlagen verbessert sich das Angebot von einem Stunden- zu einem Halbstundentakt. Auf der Strecke sind dann 50 Prozent mehr Züge unterwegs als heute.

Durch die Steigerung der Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h auf künftig 100 km/h, kann die Fahrzeit zwischen Bedburg und Horrem verkürzt werden. Nach dem Umbau bedient die S-Bahn zwischen Horrem und dem Stadtzentrum von Köln alle Haltestellen. Dadurch wird die S 12 auf diesem Streckenabschnitt etwas länger brauchen als die heutige Regionalbahn. Aber es entstehen neue umsteigefreie Verbindungen zu innenstadtnahen Stationen wie Köln-Hansaring und neue Verknüpfungen mit der Stadtbahn, zum Beispiel in Köln-Weiden West.

Sobald die Erftbahn zur S-Bahn ausgebaut ist, fährt sie zwischen Horrem und Köln auf separaten S-Bahn-Gleisen. Diese Gleise existieren bereits heute und werden die künftige S 12 zuverlässiger machen. Denn heute teilt sich die Erftbahn zwischen Horrem und dem Stadtzentrum von Köln die Schienen mit dem Fern- und Güterverkehr sowie mit Regionalzügen. Dadurch kommt es immer wieder zu Folgeverspätungen, wenn die anderen Züge vom Fahrplan abweichen.

Mit dem Ausbau der Erftbahn zu einer vollwertigen S-Bahn werden künftig auf ganzer Linie Elektro- statt Dieselfahrzeuge eingesetzt. Die elektrisch betriebenen S-Bahnen fahren lokal emissionsfrei und helfen so, die Luftqualität zu verbessern. Sie beschleunigen auch schneller und sind besonders beim Anfahren deutlich leiser als die heute eingesetzten Dieselfahrzeuge. Darüber hinaus profitieren die Anwohnerinnen und Anwohner ebenfalls vom besseren Verkehrsangebot auf der Linie.

Nach dem Umbau fahren die S-Bahnen zwischen Bedburg und Köln alle 20 Minuten. Derzeit verkehren die Regionalbahnen der Linie RB 38 alle halbe Stunde zwischen Bedburg und Horrem, davon einmal stündlich weiter bis nach Köln. An Wochenenden und Tagesrandlagen verbessert sich das Angebot von einem Stunden- zu einem Halbstundentakt. Auf der Strecke sind nach dem Umbau insgesamt 50 Prozent mehr Züge unterwegs als heute.

Planung & Bau

Beim Ausbau der Erftbahn (RB 38) ist die Vorplanung abgeschlossen. Als nächster Schritt folgt die Entwurfs- und Genehmigungsplanung, in der die Planungsunterlagen detailliert ausgearbeitet werden. Auf dieser Grundlage prüft das Eisenbahn-Bundesamt dann anschließend im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens das Ausbauprojekt intensiv. In diesem Rahmen findet auch eine formelle Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sowie weiterer Träger öffentlicher Belange statt. Erst danach besteht Baurecht. Die Entwurfs- und Genehmigungsplanung wird durch das Investitionsgesetz Kohleregionen finanziert.

Nach dem Abschluss der Vorplanung erfolgen weitere Schritte bis zur Genehmigung und zum Baurecht. Der tatsächliche Baubeginn lässt sich erst nach Beendigung des Planfeststellungsverfahrens seriös abschätzen.

Auch zur Inbetriebnahme kann gegenwärtig noch keine genaue Aussage getroffen werden. Sie hängt vom weiteren Verlauf der Planungen, dem Planfeststellungsverfahren und den anschließenden Baumaßnahmen ab.

Wie gebaut wird und ob ein Schienenersatzverkehr erforderlich ist, wird sich erst im weiteren Verlauf der Planungen klären. Ziel ist es, die Auswirkungen für die Fahrgäste möglichst gering zu halten. Die Deutsche Bahn, der Nahverkehr Rheinland und die beteiligten Eisenbahn-Verkehrsunternehmen werden frühzeitig über Fahrplanänderungen informieren.

Damit die Erftbahn zukünftig an das Netz der S-Bahn Köln angeschlossen werden kann, muss die gesamte Linie von Horrem nach Bedburg elektrifiziert werden. Dafür werden entlang dieses Abschnittes im Abstand von 50 bis 70 Metern Oberleitungsmasten für die Stromversorgung der Züge aufgestellt. Die künftigen Elektrofahrzeuge fahren nicht nur lokal emissionsfrei und helfen so, in Ballungsräumen die Luftqualität zu verbessern. Sie beschleunigen auch schneller und sind besonders beim Anfahren deutlich leiser als die heute eingesetzten Dieselfahrzeuge.

Die höhere Geschwindigkeit der S-Bahn-Züge und die dichtere Taktung stellen höhere Anforderungen an die Leit- und Sicherungstechnik auf der Strecke. Bei technisch bislang ungesicherten Bahnübergängen (vor allem für Fußgängerinnen und Fußgänger) reicht in der Regel ein einfaches Andreaskreuz nicht mehr aus. Sie müssen technisch aufgerüstet werden, zum Beispiel durch eine Ampel mit Schranke. Gemeinsam mit den betroffenen Kommunen und den jeweiligen Eigentümern der Straße werden deshalb für jeden einzelnen Bahnübergang Lösungen gesucht, die die Auswirkungen für den Straßenverkehr und für Fußgängerinnen und Fußgänger in Grenzen halten. Sie reichen von der Schließung über die (erstmalige) technische Sicherung bis zum Bau einer Unterführung.

Beteiligung

Bei der Planung zum Ausbau der Erftbahn finden in verschiedenen Projektphasen Bürgerbeteiligungen statt. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben möchten, nutzen Sie bitte die Infomail AuSbau für aktuelle Themen und Termine. Für das Ausbauprojekt organisierten die Projektbeteiligten in der Vorplanung lokale Informations- und Dialogveranstaltungen, um die ersten Planungsergebnisse vorzustellen und den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu geben, sich aus erster Hand zu informieren und mit den Fachleuten auszutauschen. Parallel dazu fand ein Online-Dialog auf der Projekt-Website statt. Die Ergebnisse aus den Beteiligungsformaten fließen in die weiteren Planungen ein.

Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens haben die Bürgerinnen und Bürger nochmals Gelegenheit, Stellung zu beziehen. Die Eingaben können Kritikpunkte und Änderungswünsche enthalten, aber auch Unterstützung und Einverständnis. Die Deutsche Bahn erwidert anschließend die Stellungnahmen oder nimmt die Änderungswünsche auf. Final entscheidet das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) als Genehmigungsbehörde, welche Anmerkungen gegebenenfalls als Auflagen in die Genehmigung aufgenommen werden.

Bürgerinnen und Bürger erhalten im Projektverlauf immer wieder die Gelegenheit, sich einzubringen, zum Beispiel durch die Teilnahme an Infomessen. Die Projektbeteiligten freuen sich über jeden, der sich für das Vorhaben engagiert.

Die Information und Einbindung von Akteurinnen und Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Verbänden ist eine weitere zentrale Säule der Beteiligung. Die Entwürfe der Vorplanung werden frühzeitig mit den Projektbeteiligten und den Trägern öffentlicher Belange abgestimmt. Hinzu kommen regelmäßige Arbeitskreise mit den Städten und Kreisen sowie Treffen mit Naturschutzverbänden und -behörden und der Politik. Meinungsbildende aus Politik, Wirtschaft und Verbänden haben darüber hinaus die Möglichkeit, den Prozess zu begleiten, Probleme aufzuzeigen und Ideen beizusteuern. Hierzu gab es in den vergangenen Monaten bereits eine Reihe von Gesprächen sowie eine erste Akteurskonferenz, bei der die Verantwortlichen das Projekt vorstellten.

Schall- und Umweltschutz

Grundsätzlich sieht das Bundesimmissionsschutzgesetz vor, dass bei Neu- und Ausbaumaßnahmen die gültigen Grenzwerte für Immissionen einzuhalten sind. Insofern beziehen sich Schallschutzmaßnahmen auf die Streckenabschnitte, an denen gebaut wird. Voraussetzung ist, dass der Verkehrsweg wesentlich verändert wird.

Sachverständige berechnen und ermitteln zunächst die zukünftige Lärmbelastung in einem Schallgutachten. Danach schlagen sie notwendige und sinnvolle Schutzmaßnahmen vor. Diese finalen Gutachten liegen für die Erftbahn noch nicht vor. Das Schallgutachten wird Teil der Genehmigungsunterlagen und kann von der Öffentlichkeit eingesehen werden. Final entscheidet auch hier die Genehmigungsbehörde, das Eisenbahn-Bundesamt (EBA), über die tatsächliche Umsetzung.

Die Elektrifizierung der Strecke bringt eine Reihe an Verbesserungen für Umwelt und Klima mit sich. Denn die elektrisch betriebenen S-Bahnen fahren lokal emissionsfrei und helfen so vor allem in Ballungsräumen, die Luftqualität zu verbessern. Der Flächenverbrauch der Ausbaumaßnahmen ist gering, da die Strecke nur an einigen wenigen Abschnitten zweigleisig ausgebaut wird und sich die Lage der Trasse nur an einer Stelle geringfügig ändert. Zudem wirkt sich der Umstieg vom Auto auf den ÖPNV auch mit Blick auf den Ressourcenverbrauch und den Klimaschutz positiv aus.

Beim Streckenausbau sind die Grenzwerte des Bundesimmissionsschutzgesetzes (26. BImSchV) maßgeblich. Sie enthalten Anforderungen zum Schutz der Allgemeinheit und der Nachbarschaft vor schädlichen Umwelteinwirkungen und zur Vorsorge gegen potenzielle schädliche Umwelteinwirkungen durch elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder. Untersuchungen an Oberleitungen zeigen, dass die elektromagnetische Feldstärke sowie magnetische Flussdichte in einer Entfernung von wenigen Metern bei einem Bruchteil der zulässigen Grenzwerte liegen. Die Planerinnen und Planer beziehen den aktuellen gesicherten Sachstand in die weiteren Planungen ein.

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