<p>Das Verkehrsgutachten zur Verkehrssituation in Bergheim-Zieverich liegt nun vor. Damit ist die Vorplanung beim Ausbau der Erftbahn zur S-Bahn abgeschlossen.</p>

Verkehrsgutachten Bergheim empfiehlt Verbleib der Station Zieverich an aktuellem Standort

15.10.2021

Ein Gutachten kommt zu dem Schluss, dass die Umwandlung der Erftbahn zu einer S-Bahn-Linie nur geringe Auswirkungen auf den Straßenverkehr in Bergheim hat. Die drei Bahnübergänge im Stadtteil Zieverich können deshalb weiter in der jetzigen Form genutzt und müssen nur mit moderner Technik ausgestattet werden. Außerdem empfehlen die Gutachter den Verbleib der Station Zieverich am aktuellen Standort. Bei der Bürgerbeteiligung vor gut zwei Jahren hatte es ungefähr gleich viel Beifall wie Ablehnung für eine Verlegung des Haltepunkts gegeben.

Nach dem Ausbau der Erftbahn (RB 38) zur S-Bahn wird die zukünftige S 12 alle 20 Minuten zwischen Bedburg und Köln unterwegs sein. Derzeit fahren die Regionalzüge auf der Strecke im 30- bzw. im 60-Minuten-Takt. Mithilfe eines Gutachtens wurde nun untersucht, wie sich die künftig höhere Zahl an Zügen auf die Verkehrssituation in Bergheim auswirkt, insbesondere auf die Schließzeiten der Schranken an den drei Bahnübergängen im Stadtteil Zieverich (Aachener Straße, Chaunyring, Lechenicher Straße). Das unabhängige Gutachten wurde in enger Abstimmung mit der Stadt Bergheim von der DB Netz AG in Auftrag gegeben.

Die Ergebnisse sind gute Nachrichten für Zieverich. Denn das Gutachten kommt zum Schluss, dass die neue S-Bahn nur geringe Auswirkungen auf den individuellen Straßenverkehr in Bergheim haben wird: Derzeit sind die Schranken an den drei Bahnübergängen insgesamt im Schnitt rund 5 Minuten pro Stunde unten; mit der neuen S 12 erhöht sich die Schließzeit auf im Schnitt gut 8 Minuten. Laut Gutachten hat dies keine nennenswerten Auswirkungen auf den Individualverkehr. Die drei Bahnübergänge sind weiterhin leistungsfähig genug. Signifikant größere Rückstauungen als bisher, sind nach den Ergebnissen der Untersuchung nicht zu erwarten. Den Bau von Eisenbahn- oder Straßenüberführungen, die mit hohem baulichen und finanziellen Aufwand verbunden wären, halten die Gutachter nicht für nötig.

Haltepunkt Zieverich auch künftig an gewohnter Stelle

Ein weiteres Ziel des Gutachtens war es, herauszufinden, welcher Standort für den Haltepunkt Zieverich nach objektiven Maßstäben am sinnvollsten ist. Schon in der frühen Öffentlichkeitsbeteiligung vor gut zwei Jahren war der Standort des Haltepunkts Zieverich ein wichtiges Thema. Es ergab sich allerdings kein eindeutiges Meinungsbild der Bürgerinnen und Bürger. Die eine Hälfte sprach sich für eine Verlegung des Haltepunkts nach Osten aus, um die dortigen Schulen und das Kreishaus optimal an die S-Bahn anzubinden. Die andere Hälfte wünschte sich die Station am alten Standort, damit sich die Laufwege in das umgebende Wohngebiet nicht verlängern.

Daher wurde im Verkehrsgutachten geprüft, welche Aspekte für den bisherigen Standort sprechen und ob eine Verlegung des Haltepunkts Richtung Chaunyring sinnvoll sein könnte. Die Verkehrsexperten kommen in der umfangreichen Untersuchung zu dem Ergebnis, dass der bisherige Standort an der Lechenicher Straße „klar und deutlich als Vorzugsvariante empfohlen wird“. Die Erschließung des Stadtteils werde hier besser gewährleistet. Eine Verlegung nach Osten würde bedeuten, dass im Westen deutlich mehr Menschen schlechter angebunden wären.

Der Empfehlung des Verkehrsgutachtens folgend, hat der Kreisausschuss im Rhein-Erft-Kreis dafür gestimmt, den Haltepunkt Bergheim-Zieverich am jetzigen Standort zu belassen. Die DB wird dort einen neuen Bahnsteig bauen, der von den S-Bahnen aus beiden Richtungen angefahren wird. Derzeit gibt es noch zwei Bahnsteige auf unterschiedlichen Seiten der Lechenicher Straße. Der neue Bahnsteig wird so gebaut, dass der höhengleiche Einstieg in die S-Bahn möglich ist.

„Das unabhängige Gutachten war eine wichtige, objektive Entscheidungsgrundlage nach dem nicht eindeutigen Votum der Bürgerschaft”, betont Christof Melahn, Projektleiter der DB Netz AG für den Ausbau der S-Bahn. „So haben wir Gewissheit, dass der Haltepunkt an Ort und Stelle fit für die S-Bahn gemacht werden kann. Damit können wir gut weiterplanen und haben einen echten Schub für die Planung bekommen.“

Damit sowohl die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kreishauses sowie die Schülerinnen und Schüler der nahegelegenen Schulen von einer guten Anbindung an die S-Bahn profitieren, empfiehlt das Gutachten außerdem eine neue Brücke über die Erft. Diese Option wird von der Stadt Bergheim derzeit geprüft.

Wie es beim Ausbau der Erftbahn zur S-Bahn weitergeht

Mit den Ergebnissen des Verkehrsgutachtens ist nun die Vorplanung beim Ausbau der Erftbahn (RB 38) zur künftigen S 12 abgeschlossen. Als nächster Schritt folgt die Entwurfs- und Genehmigungsplanung, die durch das Investitionsgesetz Kohleregionen finanziert wird. In dieser Phase fließen weitere Untersuchungsergebnisse in die Planungen ein, zum Beispiel zum Schallschutz. Auf Grundlage dieser detailliert ausgearbeiteten Planungsunterlagen prüft das Eisenbahn-Bundesamt dann im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens das Ausbauprojekt intensiv. Auch eine formelle Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sowie weiterer Träger öffentlicher Belange findet dann statt. Erst danach besteht Baurecht und es kann mit den Bauarbeiten begonnen werden.

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