Bei der Entwicklung der neuen S-Bahn-Züge war dem NVR auch das Thema Flexibilität sehr wichtig. Gemeint ist damit die Möglichkeit, die Module relativ kurzfristig verändern oder umbauen zu können, beispielsweise von Sitzplätzen zu Stehplätzen und wieder zurück oder von Vierersitzgruppen zu Dreiersitzgruppen. Auch saisonale oder anlassbezogene Anpassungen, beispielsweise, wenn während der Karnevals-Saison mit höherem Fahrgastaufkommen zu rechnen ist und weniger Sitzplätze benötigt werden, sollen möglich sein. Bisher waren dafür langwierige Werkstattaufenthalte notwendig, die zukünftig deutlich kürzer ausfallen werden. Auch kann die S-Bahn Köln damit vergleichsweise schnell auf sich verändernde Bedürfnisse der Fahrgäste reagieren, ohne dass gleich neue Fahrzeuge angeschafft werden müssen. Denn der NVR plant, die Züge für einen Zeitraum von etwa 30 Jahren einzusetzen.
Ein absolutes Novum der neuen S-Bahn-Züge ist ein WC inklusive abgetrenntem Urinal in jedem Endwagen: keine andere S-Bahn mit hochflurigen Fahrzeugen in Deutschland verfügt bisher über WCs. Darüber hinaus sollen zahlreiche optische und technische Innovationen im Zug den Reisekomfort der Fahrgäste deutlich verbessern. Obligatorisch ist dabei der Einbau von starken WLAN-Routern.
Auch das Fahrgastinformationssystem und die Reisendenlenkung soll mithilfe eines Monitorbandes völlig anders aussehen als noch heute. Dieses Band teilt den Fahrgästen neben dem Linienverlauf auch mit, an welcher Position sie sich aktuell im Zug befinden oder wenn man auf dem Bahnsteig steht, wo noch Platz ist. Eine Übermittlung dieser Daten, z.B. auf das eigene Smartphone oder in die optische wie akustische Reisendeninformation am Bahnsteig, ist ebenfalls geplant. Das wird den Umstieg der Fahrgäste in Zukunft noch komfortabler und schneller machen – und die Züge damit pünktlicher. Zur Pünktlichkeit wird außerdem das Zugbeeinflussungssystem ETCS beitragen, mithilfe dessen die Züge in Zukunft punktgenau halten können, weil der Haltevorgang dann nicht mehr durch einen Menschen, sondern per Software gesteuert wird.
Neben einem neuen, frischen Design, wird auch die Außenseite des Zuges den Fahrgästen noch bessere Dienste leisten. Eingebaut werden soll beispielsweise ein farbliches Linienband, das bereits aus der Ferne auf einen Blick kenntlich macht, auf welcher der S-Bahn-Linien der Zug gerade unterwegs ist.