Neue Wege gehen: Die frühe Bürgerbeteiligung auf der S 11 und der RB 38
Ebenfalls zum Projektteam zählt Bianca Achilles, Leiterin der Stabsstelle Rheinisches Revier und Regionale Kooperationen beim Nahverkehr Rheinland (NVR) / Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS). Sie erzählt: „Die Arbeit an diesen Projekten war für alle Beteiligten unbekanntes Terrain. Bei den Projektträgern – dem Land NRW, dem NVR und der DB – war von Anfang an der Wunsch da, neue Wege zu gehen und die Menschen möglichst umfassend in die Ausbauprojekte einzubinden.“
Bürgerbeteiligung ist bei Infrastrukturprojekten zwar gesetzlich schon lange vorgeschrieben, aber eben erst im Rahmen des sogenannten Planfeststellungsverfahrens. Das heißt, erst wenn die Planungen komplett abgeschlossen sind. „In diesem Projekt wollten wir den Bürgerinnen und Bürgern bereits während der Planungsarbeit einen Dialog ermöglichen, damit ihre Sichtweisen möglichst umfassend berücksichtigt werden können und nicht erst dann auf den Tisch kommen, wenn die wesentlichen Entscheidungen bereits getroffen wurden", erklärt Achilles.
„Ein großes Plus war von Beginn an die Diversität des Projektteams Kommunikation“, betont Bianca Achilles. Die einzelnen Teammitglieder haben ganz unterschiedliche Hintergründe, die von einer Tageszeitungsredakteurin, über einen Diplom-Geographen, einen Politologen und eine Klimaschützerin bis hin zum Verkehrsingenieur reichen. „Und ich bin auch noch Theaterwissenschaftlerin“, erzählt Achilles lachend. „Nach meinem Magister habe ich mich dann allerdings umorientiert und an der RWTH Aachen als wissenschaftliche Mitarbeiterin zum Thema Bürgerbeteiligung bei Verkehrsprojekten geforscht.“ Achilles sieht diese verschiedenen Perspektiven der Teammitglieder als großen Vorteil: „Wir stehen als Kommunikationsteam an der Schnittstelle zwischen Öffentlichkeit und den Fachleuten, die das Ausbauprojekt planen. Es ist ein großer Vorteil, wenn wir diese Vermittlungsaufgabe im Projektteam aus ganz verschiedenen Blickwinkeln angehen können – schließlich schaut auch die Öffentlichkeit aus ganz unterschiedlichen Perspektiven auf das Projekt.“