<p>Die S 13 ist das am weitesten fortgeschrittene Projekt im Rahmen des S-Bahn-Ausbaus im Großraum Köln. Gebaut wird auf der Linie bereits seit Ende 2016. Ein Statusbericht.Der Beitrag Die S 13 macht den Anfang erschien zuerst auf S-Bahn Köln.</p>

Die S 13 macht den Anfang

25.03.2020

Die Verlängerung der S 13 nach Bonn-Oberkassel ist seit Dezember 2014 beschlossene Sache. Rund 500 Millionen Euro nehmen der Bund und das Land NRW in die Hand, um die Region Köln/Bonn noch besser miteinander zu verzahnen. Wie weit das Projekt bereits vorangeschritten ist und was auf der S 13 noch geplant ist, lesen Sie hier.

Die S 13 ist das am weitesten fortgeschrittene S-Bahn-Projekt im Rahmen des Zielnetzes der S-Bahn Köln. Schon Ende 2016 begannen die vorbereitenden Bauarbeiten für die beiden zusätzlichen Gleise. Nach dem Ausbau verfügt die etwa 13 Kilometer lange Strecke zwischen Troisdorf und Bonn-Oberkassel auf gut acht Kilometern über vier Gleise. Geplant ist eine Bauzeit von etwa zwölf Jahren. Der Nordabschnitt bis Bonn-Beuel soll bis 2026 den Betrieb aufnehmen, der Südabschnitt bis Oberkassel soll bis 2028 folgen. Die relativ lange Bauzeit liegt unter anderem darin begründet, dass grundsätzlich „unter rollendem Rad“, also während des laufenden Betriebs, gebaut wird. Dazu wurde ein detailliertes Sperrpausenkonzept über mehrere Jahre ausgearbeitet. Denn der Takt beim Bauen ist durch sogenannte Sperrpausen vorgegeben, in denen der Zugverkehr auf der Strecke ruht und mit Hochdruck gebaut wird. Die DB bündelt viele Baumaßnahmen so, dass möglichst wenige Beeinträchtigungen für Anwohner, Pendler und Auto- und Radfahrer entstehen.

Ausbau der S 13 verbessert Anbindungen zwischen Köln und Bonn deutlich

Doch der Bauaufwand lohnt sich. Denn mit der Verlängerung werden nicht nur das rechtsrheinische Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis deutlich besser an den Flughafen Köln/Bonn angebunden. Auch die Verbindung zwischen Köln und Bonn wird insgesamt deutlich verbessert. Derzeit verkehrt die S 13 zwischen Düren, Horrem, Köln, dem Flughafen Köln/Bonn und Troisdorf im 20-Minuten-Takt. Weiter nach Bonn-Oberkassel gelangt man mit der RB 27 oder dem RE 8, die jeweils einmal in der Stunde fahren. Künftig wird die S 13 dreimal in der Stunde zwischen Düren, Köln, dem Flughafen Köln/Bonn bis nach Bonn-Oberkassel unterwegs sein. Der RE 8 bleibt als überregionale Verbindung zwischen Koblenz, Linz, Bonn-Beuel und Köln bestehen. In Summe ergibt das erheblich mehr direkte Fahrten zum Flughafen und zum Kölner Stadtzentrum als noch heute.

Trennung der Verkehre führt zu höherer Betriebsqualität

Mit der Verlängerung der S 13 ergeben sich nicht nur mehr Verbindungen, auch die Betriebsqualität wird künftig deutlich verbessert. 8,3 der insgesamt 13 Kilometer zwischen Troisdorf und Bonn-Oberkassel werden um zwei zusätzliche Gleise erweitert, sodass auf einem Großteil der Strecke vier Gleise für den Schienenverkehr zur Verfügung stehen. Damit können die S-Bahn auf der einen, und der Regional- und Güterverkehr auf der anderen Seite weitestgehend voneinander getrennt werden. Dadurch werden die bestehenden Kapazitätsengpässe, die häufig zu Verspätungen auf der Schiene führen, aufgelöst und so die Betriebsqualität deutlich verbessert. Auch war bisher wegen des dichten Güterverkehrs auf der Strecke zwischen Troisdorf und Bonn keine Verbesserung des Nahverkehrsangebots möglich.

Alles neu: Schallschutzwände, Haltestellen, Straßen- und Eisenbahnbrücken

Um die Nerven der Anwohner an der stark frequentierten Bahnstrecke so weit wie möglich zu schonen, sind eine Reihe von Lärmschutzmaßnahmen entlang der Strecke geplant. Insgesamt 15,5 Kilometer Schallschutzwände werden an der Strecke verbaut. Hinzu kommt das Angebot für rund 12.000 Wohneinheiten zu passiven Schallschutzmaßnahmen, wie zum Beispiel Schallschutzfenster oder schalldämmende Lüfter.

Insgesamt sechs Stationen befinden sich im Abschnitt zwischen Troisdorf und Bonn-Oberkassel. Für die Verlängerung der S 13 werden die vier schon vorhandenen Bahnhöfe in Friedrich Wilhelmshütte, Menden, Bonn-Beuel und Bonn-Oberkassel modernisiert und barrierefrei ausgebaut. In Bonn-Ramersdorf und Bonn-Villich entstehen zwei gänzlich neue Haltepunkte. Mit dem Bau der Station Bonn-Vilich wird künftig die Umsteigesituation für Reisende vom Flughafen zum Bonner Hauptbahnhof deutlich verbessert, denn dort besteht künftig eine Umsteigemöglichkeit zur Stadtbahn-Linie 66. Im Bereich des Haltepunkts in Vilich wird dafür die S-Bahn-Strecke auf einer Länge von rund 1.000 Metern um bis zu eineinhalb Meter abgesenkt. Die Stadtbahnhaltestellte befindet sich künftig direkt über der S-Bahn. Das neue Kreuzungsbauwerk verbindet die Bahnsteige auf den zwei Ebenen über Treppen und Aufzüge miteinander.

Für die Ertüchtigung der Infrastruktur bis Bonn-Oberkassel müssen 16 Straßen- und Eisenbahnbrücken neu gebaut werden, 16 weitere werden verbreitert. Über die Sieg wird eine neue 200 Meter lange Brücke errichtet.

Naturschutz von Anfang an mitgedacht

Auch die Auswirkungen auf die Natur sollen so gering wie möglich ausfallen. Daher hat die DB für das Bauvorhaben einen sogenannten landschaftspflegerischen Begleitplan erstellt, mithilfe dessen die Auswirkungen auf die Natur bewertet und mögliche Schutz- und Ausgleichsmaßnahmen festlegt wurden. So hat die DB beispielsweise zwischen Menden in Sankt Augustin und Bonn-Vilich einen sogenannten Zauneidechsenkorridor für die Wanderbewegungen der Tiere angelegt. In 2020 folgen weitere Flächen, die Lebensraum für die Zauneidechsen bieten, wenn die Bauarbeiten an der Strecke voranschreiten. Auf dem ehemaligen Degussa-Gelände wurden kleine, krötengerechte Tümpel zum Laichen sowie Totholzhaufen geschaffen. Der Vilicher Bach ist auf einer Länge von 2,4 Kilometern ökologisch aufgewertet worden. Dafür legte die DB zwischen der A59 bis vor die Burg Lede ein neues Bachbett mit einem natürlicheren Verlauf an und entfernte die alten Rasengittersteine und Folien. Die Maßnahmen wurden gemeinsam mit dem Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) erarbeitet. Insgesamt summieren sich die Ausgleichsmaßnahmen für den Naturschutz auf rund 14 Hektar Land.

Was 2020 auf der S 13 geplant ist

2020 wird weiter im Nordabschnitt zwischen Troisdorf und Bonn-Beuel gebaut. Dazu gehören vorbereitende Maßnahmen für den Schallschutz, Leitungsverlegungen und Brückenarbeiten. An den Haltepunkten Friedrich Wilhelmshütte und Menden gehen die Modernisierungsarbeiten weiter. In Vilich wird in diesem Jahr besonderes Augenmerk auf den Bau des neuen Verknüpfungspunktes sowie auf drei Brückenbauwerke gelegt. Die angrenzende B56, die in den vergangenen Monaten auf eine Behelfsbrücke verlegt war, läuft dann über die neu errichtete Straßenüberführung. Die Behelfsbrücke kann im Anschluss weiter für die Stadtbahnlinie 66 dienen. Diese wird – wie zuvor die Bundesstraße – auf die Behelfsbrücke verlegt, um die Arbeiten am neuen gemeinsamen Haltepunkt zu ermöglichen.

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