DB startet Machbarkeitsstudie für den digitalen Bahnknoten Köln
09.07.2021
Der Bahnknoten Köln soll digital werden. Dafür will die Deutsche Bahn (DB) die Schienen im Großraum Köln mit digitaler Leit- und Sicherungstechnik ausrüsten. Das Ziel des Projekts ist ein deutlich leistungsfähigerer Bahnknoten. Dieses Vorhaben ist nun mit einer Machbarkeitsstudie gestartet, die der Bund mit 800.000 Euro finanziert. Neben der DB sind das Land Nordrhein-Westfalen und der Nahverkehr Rheinland (NVR) weitere Initiatoren des Projekts.
Die neue Leit- und Sicherungstechnik ermöglicht eine dichtere Zugfolge und damit eine deutlich bessere Ausnutzung der Infrastruktur im Bahnknoten Köln. So sollen künftig drei S-Bahn-Züge pro Stunde und Richtung zusätzlich durch das Nadelöhr Kölner Hauptbahnhof fahren können. Außerdem werden die Züge zuverlässiger und pünktlicher, weil die neue Technik unter anderem mehr Zeitpuffer und Reserven für den Fahrplan erlaubt.
Der erste Schritt auf dem Weg zum digitalen Bahnknoten Köln ist die nun gestartete Machbarkeitsstudie, die sich mit der Stammstrecke der S-Bahn sowie wichtigen Zubringerstrecken im Großraum Köln beschäftigt. Ziel ist es, diese Strecken mit dem Zugbeeinflussungssystem European Train Control System (ETCS) auszurüsten; die Steuerung soll ausschließlich über Stellwerke neuester Bauart erfolgen. Zudem betrachtet die Studie die notwendige Fahrzeugausrüstung, um hochautomatisiertes Fahren zu ermöglichen. Gemeint ist damit die Möglichkeit, in Zukunft auch ferngesteuerte Züge im Regelbetrieb einzusetzen. Währenddessen ist weiterhin ein Lokführer an Bord, der an den Bahnhöfen den Fahrgastwechsel überwacht. Die Studie soll bis Ende 2022 abgeschlossen sein. Sie ergänzt die bestehenden Planungen aus dem Starterpaket Digitale Schiene Deutschland, wie zum Beispiel die ETCS-Ausrüstung der Schnellfahrstrecke Köln-Rhein/Main.
Untersuchungsraum Machbarkeitsstudie Digitalisierung Knoten Köln

„Die Digitale Schiene Deutschland kommt weiter voran”, sagt Ronald Pofalla, DB-Infrastrukturvorstand. „Mit der Machbarkeitsstudie öffnen wir heute das erste Kapitel. Der Eisenbahnknoten Köln mit seinen täglich über eine halbe Million Pendlerinnen und Pendlern soll mit modernster Leit- und Sicherungstechnik ausgerüstet werden – neben Stuttgart als eine der ersten Metropolregionen in Deutschland. Wir erhöhen die Zahl der Züge und machen sie pünktlicher.“
„Der Schienenverkehr in Deutschland soll unter anderem aus Klimaschutzgründen deutlich gestärkt und zuverlässiger werden”, ergänzt Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur. „Die Digitale Schiene Deutschland leistet hierzu einen entscheidenden Beitrag und macht die Bahn fit für die Zukunft. Köln ist einer der am stärksten belasteten Knoten im Netz. Mit seiner Digitalisierung kann er leistungsfähiger und weniger anfällig für Störungen werden. Durch die vom Bund mit bis zu 800.000 Euro finanzierte Machbarkeitsstudie sollen die genauen Digitalisierungsoptionen ermittelt werden. So gehen wir, gemeinsam mit der DB AG, dem Land NRW und dem NVR, den ersten Schritt in die digitale Zukunft des Knotens Köln.“

Auf dem Bild zu sehen sind (von links nach rechts): Dr. Norbert Reinkober (NVR-Geschäftsführer), Hendrik Wüst (Verkehrsminister des Landes NRW, MdL), Ronald Pofalla (Infrastrukturvorstand der Deutschen Bahn AG), Dr. Bernd Rittmeier, Leiter Unterabteilung für Innovationen, Digitalisierung und Vernetzung Eisenbahnen im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur
Weitere Informationen zu Digitale Schiene Deutschland unter www.digitale-schiene-deutschland.de