<div>Der Strukturwandel im Rheinischen Revier hat begonnen. Das Rückgrat bildet dabei ein starkes S-Bahn-System.</div>

Aufgegleist - die Zukunft des Rheinischen Reviers

06.05.2021

Bis 2038 soll in ganz Deutschland der Ausstieg aus der Kohleverstromung vollzogen sein. Für die Braunkohlreviere ergibt sich daraus sowohl die Chance als auch die Herausforderung, die regionalen Wirtschaftsstrukturen neu zu denken, um Arbeitsplätze, Wohlstand und Umwelt langfristig zu bewahren. Zur Unterstützung dieses Prozesses stellen der Bund und das Land umfangreiche Finanzmittel zur Verfügung, die unter anderem für die Schieneninfrastruktur genutzt werden.

Der Kohleausstieg im Rheinischen Revier ist bereits in vollem Gange: Im Dezember 2020 ist der erste Block des Kohlekraftwerkes Niederaußem im Herzen des Reviers vom Netz gegangen. Das Land Nordrhein-Westfalen und die Kommunen der Region arbeiten schon seit Jahren an tragfähigen Konzepten, um die Wirtschaftsregion zwischen Köln, Aachen und Mönchengladbach für die Zeit nach der Kohleverstromung zu rüsten. Zahlreiche Einzelprojekte sollen gemeinsam den Strukturwandel in der Region fördern und die wirtschaftliche, soziale und ökologische Neupositionierung des Reviers unterstützen.

Schieneninfrastruktur bildet das Rückgrat des Strukturwandels

Das Rückgrat des Strukturwandels soll eine starke Schieneninfrastruktur bilden, die die Menschen in der Region optimal miteinander vernetzt und die Mobilitätswende einhergehend mit dem Strukturwandel voranbringt. Mit der Realisierung diverser Schienenausbauprojekte, zu denen auch drei S-Bahnprojekte gehören, soll ein regionales Schienennetz entstehen, dessen Umsetzung vor Jahren noch undenkbar war. Alle Projekte werden so geplant, dass sie auch unabhängig voneinander funktionieren, sich gemeinsam jedoch optimal ergänzen: Die Erftbahn (RB 38) wird zur zukünftigen S-Bahn-Linie S 12 ausgebaut. Die Strecke Köln – Grevenbroich – Mönchengladbach soll vollständig elektrifiziert werden und künftig als S 6 unterwegs sein. Seit 2020 steht außerdem fest, dass die Projektidee „S-Bahn-Netz Rheinisches Revier“, kurz „Revier-S-Bahn“, vorangetrieben wird. Die RB 39 soll dafür zu einer S-Bahn von Bedburg über Grevenbroich und Neuss bis Düsseldorf umgebaut und ebenfalls elektrifiziert werden. Darüber hinaus ist der Neubau bzw. die Reaktivierung einer Verbindung von Bedburg über Jülich bis nach Aachen geplant, die das Revier deutlich besser als heute mit der Städteregion Aachen verbinden soll. Durch das Zusammenspiel der Ausbauprojekte wird Bedburg neben Grevenbroich zum zentralen Bahnknotenpunkt in der Region.

Strukturstärkungsgesetz ermöglicht neue S-Bahn-Verbindungen

Seit Mitte August 2020 sind das Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen sowie das Investitionsgesetz Kohleregionen in Kraft, die unter anderem die Realisierung der genannten S-Bahn-Projekte ermöglichen. Das Strukturstärkungsgesetz umfasst insgesamt rund 40 Milliarden Euro an Finanzmitteln, die den bundesweit vier Kohleregionen zur Bewältigung des Strukturwandels zur Verfügung gestellt werden. Einzelne Projekte von besonderer Bedeutung sind im Gesetz selbst festgeschrieben. Dazu gehören auch die Nahverkehrsprojekte Revier-S-Bahn, die Verlängerung der S 6 und der Ausbau der Erftbahn zur S-Bahn, die nach intensiven Verhandlungen zwischen der NRW-Landesregierung und der Koalitionsfraktion im Deutschen Bundestag in das Strukturstärkungsgesetz aufgenommen worden sind. Durch die gesetzliche Regelung ist nicht nur die Finanzierung der Projekte gesichert, sondern einzelne Teilprojekte können damit auch schneller realisiert werden, beispielweise der Ausbau der RB 38.

Das Land und die Zukunftsagentur Rheinisches Revier koordinieren die Projekte der Zukunft

Welche Projekte neben den im Gesetz festgeschriebenen Maßnahmen gefördert werden, können die einzelnen Bundesländer gemeinsam mit den Kommunen und Kreisen selbstständig entscheiden. Ins Rheinische Revier werden bis 2038 rund 15 Milliarden Euro, also 37 Prozent der Gesamtfördersumme, fließen. Um die Gelder möglichst effizient und gewinnbringend einzusetzen, wurde die Zukunftsagentur Rheinisches Revier gegründet. Die Agentur vernetzt unterschiedlichste Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Verbänden und entwickelt Innovationsstrategien und Handlungskonzepte für den Strukturwandel und unterstützt Projekte von der Idee bis zur Durchführung. Die Gesellschafter hinter der Agentur setzen sich unter anderem aus Städten, Gemeinden und Interessenverbänden der Region zusammen.

2020 startete die Zukunftsagentur einen Beteiligungsprozess für alle 2,4 Millionen Bewohnerinnen und Bewohner des Rheinischen Reviers, in dem sie Anregungen und Ideen einbringen konnten. Diese wurden im Anschluss begutachtet und flossen, falls möglich, in das überarbeitete Wirtschafts- und Strukturprogramm (WSP) ein, das die Grundlage für alle Maßnahmen zur Bewältigung des Strukturwandels im Rheinischen Revier darstellt.

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